Hand in Hand durch die Krise – Spontanhelfende & Ehrenamt
DRK Kreisverband Dresden-Land e. V.
Über das Projekt
Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Projekt in einer kurzen Zusammenfassung.
Ob Flüchtlingskrise 2015/2016, die Katastrophe im Ahrtal, Flüchtlingsbewegungen im Rahmen des Ukraine-Krieges oder die Waldbrände im Sommer 2022 – Krisen und Katastrophen treten vermehrt parallel auf und fordern alle Ressourcen des Bevölkerungsschutzes. Gleichzeitig zeigt sich ein hohes Maß an Engagement auf Seiten ungebundener Spontanhelfender. Diese wollen anlassbezogen helfen, ohne sich an Hilfsorganisationen zu binden. Das Projekt will Rahmenbedingungen schaffen, wie Spontanhelfende durch ehrenamtliche Mitglieder des
örtlichen Katastrophenschutz-Einsatzzuges in Kriseneinsätze Gewinn bringend eingesetzt werden können. Hierbei sollen Einsatzszenarien vorgedacht und Aufgaben für Spontanhelfende definiert werden. Anschließend sollen die vorzuhaltenden Informationen und Materialien herausgearbeitet werden.
Spontanhelfenden soll damit in Zusammenarbeit mit regionalen Freiwilligen-Initiativen ein zentraler Anlaufpunkt für Unterstützungsangebote geschaffen werden. Einsatz- und Führungskräften wiederum sollen Ansprechpartner und Einsatzwerte für den Einsatz von Spontanhelfenden an die Hand gegeben werden, um Einsatzkräfte zu entlasten und zweckmäßiger einsetzen zu können.
Welche Situationen oder Anlässe haben Ihr Projekt ausgelöst?
Auslöser für das Projekt waren die Unterstützungsangebote von Spontanhelfenden während der Ahrtal-Katastrophe und im Rahmen des Ukrainekrieges; Hier zeigte sich eine ungeheure Hilfsbereitschaft, ein enormes Potenzial an Ideen, Kreativität und der Bereitschaft, Menschen zu helfen. Gleichzeitig zeigten diese Einsätze jedoch auch, dass Spontanhelfende in „klassische“ BOS-Einsätze strukturiert integriert und über das jeweilige Vorgehen informiert
werden müssen, um Fehlentwicklungen zu vermeiden (verstopfte Anfahrtswege, nicht benötigte Hilfsgüter). Auf der anderen Seite zeigte sich, dass auch die Führungskräfte der BOS über den Einsatzwert von Spontanhelfenden aufgeklärt werden müssen.
Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?
Geschaffen werden soll ein zentralen Anlaufpunkt für Spontanhelfende in regionalen Krisen und Katastrophenlagen. Spontanhelfender sollen hier erfahren, wann, wo und wie sie in aktuellen Lagen eingesetzt werden können. Definiert werden soll eine Grundausstattung an persönlicher Schutzausrüstung. Weiterhin werden Informationen für die Spontanhelfenden erstellt, um sicher und informiert im Einsatz agieren zu können. Diese Informationen sollen zudem ein Verständnis für die Arbeit der Hilfsorganisationen, Feuerwehren, etc. schaffen, auf die Spontanhelfende im Einsatz treffen werden.
Führungskräfte der BOS sollen mit dem Projekt über den Mehrwehrt des Einsatzes von Spontanhelfenden für definierte Aufgaben aufgeklärt werden. Sie erhalten einen zentralen Ansprechpunkt, um Spontanhelfende abzufordern. So soll zudem vermieden werden, dass Spontanhelfende unkoordiniert und den Einsatzaufträgen der BOS zuwiderlaufend tätig werden.
Welche Schritte haben Sie bisher umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen? Welche Zielgruppen sprechen Sie an und wie erreichen Sie diese?
Umgesetzt wurden bislang Kontaktaufnahmen zu regionalen Freiwilligen-Initiativen und örtlichen Interessensgemeinschaften zur Abstimmung gemeinsamer Unternehmungen. Aktuell im Rahmen des Ukrainekrieges wurden Abstimmungen zur gegenseitigen Unterstützung getätigt.
Darüber hinaus wurden bestehende Forschungsprojekte im Bereich Spontanhelfende gesichtet, um die Ergebnisse auf die Situation vor Ort zu adaptieren. Auch die entsprechenden BABZ-Seminare zum Einsatz von Spontanhelfenden werden besucht.
Es bestehen zudem erste Abstimmungen mit benachbarten BOS hinsichtlich der Abstimmung des Einsatzes von Spontanhelfenden.