Bildungslotse Einsatzdienste

Malteser Hilfsdienst e. V. NRW

Organisation:
MHD
Kategorie:
Unterstützung des Ehrenamtes
Anschrift:
50679 Köln

Über das Projekt

Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Projekt in einer kurzen Zusammenfassung.

Hinter dem Titel „Bildungslotse Einsatzdienste“ verbirgt sich der Aufbau einer Stabsstelle zur Beratung und Unterstützung von Führungs- und Einsatzkräften sowie Ausbildenden im Bevölkerungsschutz. Die Stabsstelle soll die einzelnen Akteure dabei unterstützen, aktivierenden und kompetenzfördernden Unterricht selbst zu gestalten, unabhängig von ihrer jeweiligen pädagogischen und fachlichen Qualifikation. Zunächst sollen Fragen, Anmerkungen und Hilfebedarfe gesammelt werden, so dass das Angebot möglichst spezifisch dort ansetzt, wo Unterstützung notwendig ist oder Stärken weiter ausgebaut werden können. Parallel dazu soll mit den vorhandenen Akteuren ein Beratungsnetzwerk aufgebaut werden. 

Dies soll aktiven Akteuren in der Ausbildung eine Austauschmöglichkeit und für Interessierte ein möglichst ortsnahes Beratungs- und Coachingangebot bieten. Ebenfalls wird die Netzwerkstruktur als Dozentenpool genutzt, um in der Ortsebene Schulungsangebote umsetzen zu können, für die den einzelnen Gliederungen Dozenten fehlen. Über den Verlauf sollen weiter Daten gesammelt werden, um die Einrichtung eines ChatBots für häufig gestellte Fragen evaluieren und weitere bedarfsgerechte Angebote machen zu können.

Während der Laufzeit wird das Gesamtprojekt fortlaufend intern evaluiert, um Potentiale oder bisher unbekannte Bedarfe zu erkennen und zielgerichtet darauf einzugehen.

Welche Situationen oder Anlässe haben Ihr Projekt ausgelöst?

Unter anderem die Auswertung der Hochwassereinsätze 2021 sowie Gespräche mit Einsatz und Führungskräften haben Verbesserungspotentiale für die Ausbildung im Bevölkerungsschutz gezeigt. Einerseits bilden die Inhalte nicht mehr vollständig die Einsatzrealitäten ab, andererseits seien Ausbildungen oft nicht mehr zeitgemäß gestaltet. Daneben werden insbesondere fachlich spezifische Ausbildungen oft nur an wenigen Orten angeboten, was zu zusätzlichem Zeit- und Reiseaufwand für die Ehrenamtlichen führt. Angesichts immer geringerer Zeit, die von den Ehrenamtlichen aufgebracht werden kann und immer größerer „Konkurrenz“ um diese Zeit ist es angebracht, die bestehenden Konzepte inhaltlich und methodisch zu überarbeiten. Außerdem müssen die ausbildenden Personen in der Lage sein, attraktive und aktivierende Ausbildung vor Ort durchzuführen, die sowohl neue als auch erfahrene Einsatzkräfte für die weitere Tätigkeit im Katastrophenschutz motiviert. 

Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?

Die Ausbildung stellt einen Eckpfeiler für die Arbeit des Bevölkerungsschutzes dar. Erst durch die Verbindung von Ausbildung und praktischer Tätigkeit entwickeln sich die für den Einsatzfall notwendige Kompetenzen. Gleichzeitig verstehen wir die Ausbildung als wichtigen Motivationsfaktor für die ehrenamtlichen Kräfte. Der Großteil dieser Arbeit findet in der Ortsausbildung statt und soll durch das Projekt unterstützt werden, indem vorhandene Fähigkeiten anerkannt und wertgeschätzt und zusätzliche Kompetenzen (z. B. aktivierende Unterrichtsformen, Digitalisierung) entwickelt werden, um eine hohe Motivation zur Teilnahme an Ausbildungen zu erreichen. Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse und Bedarfe aller Beteiligten muss die Beratung individuell erfolgen.

Welche Schritte haben Sie bisher umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen? Welche Zielgruppen sprechen Sie an und wie erreichen Sie diese?

Als Reaktion auf die Rückmeldungen aus der Evaluation der Hochwassereinsätze 2021 wurde mit der Einrichtung einer ehrenamtlichen Projektgruppe Ausbildung reagiert, die auf Grund der Rückmeldungen Handlungsoptionen entwickeln sollte. Als Zwischenergebnis der Arbeitsgruppe wurde deutlich, dass eine Verbreitung von Inhalten und Methoden an die Ortsebene und eine Überarbeitung und Angleichung der vorhandenen Curricula notwendig ist. Zudem sind die methodisch-didaktischen Kompetenzen der Ausbildenden sehr unterschiedlich, was eine gezielte Unterstützung notwendig macht. Dafür erarbeitet die Arbeitsgruppe aktuell genauere Eckpunkte. Aufgrund des gewachsenen Aufgabenpaketes wurde zur Unterstützung des Ehrenamtes eine Stelle mit 50% Beschäftigungsumfang ausgeschrieben und zum 01.06.2023 besetzt.
 

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