AC-Detektorchip zum Schutz von Einsatzkräften
ABC-Zug München-Land
Über das Projekt
Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Projekt in einer kurzen Zusammenfassung.
Um radiologische und chemische Gefahren künftig frühzeitig erkennen und adäquat darauf reagieren zu können, wurde im Projekt eine Plattform für einen "Integrierten AC-Detektorchip (ACDC)" entwickelt. Diese Plattform soll die Basis für mobile Chips bilden, die etwa an der Schutzkleidung von Einsatzkräften befestigt werden können - und die sowohl radioaktive Strahlung als auch eine definierte Anzahl chemischer Gefahrstoffe erkennen sollen. Das Ziel der Projektpartner ist es, mobile Sensoren zu entwickeln, die zukünftig die Arbeit von berufstätigen und ehrenamtlichen Einsatzkräften sicherer und effizienter machen soll.
Ein kleines und tragbares Sensorsystem mit sehr niedrigem Stromverbrauch, möglichst langer Lebensdauer, günstigem Anschaffungspreis sowie geringer Anfälligkeit für Umwelteinflüsse soll durch das Einbringen innovativer Materialien gelingen. Eine derartige "Multisensor-Plattform" wird aufgrund unterschiedlicher Kombinationsmöglichkeiten der integrierten Sensoren sowohl für Terrorlagen als auch in gewöhnlichen Havariefällen mit Gefahrstoffaustritt oder bei Brandeinsätzen zum Einsatz kommen können. Der ABC-Zug München-Land hat das Projekt auf Basis eigener Erfahrungen im Jahr 2019 initiiert und steht den Projektpartnern mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der ABC-Gefahren zur Seite. Die entsprechenden Kompetenzen im Bereich neuer Materialien und Strahlungsdetektion werden von den Verbundpartnern Universität der Bundeswehr München und Ketek GmbH in das Projekt eingebracht. Ein funktionsfähiger Demonstrator, der bereits einen Großteil der geplanten Funktionalität aufweist, ist mittlerweile fertiggestellt.
Neben den drei Verbundpartnern sind am Projekt noch weitere Partner beteiligt. So entwickelte etwa die Europa-Universität Flensburg ein Schulungskonzept, um den Einsatzkräften den Umgang mit der neuen Technologie zu vermitteln und die Bundeswehr-Feuerwehr Neubiberg beteiligte sich an den Tests unter realen Einsatzbedingungen.
Welche Situationen oder Anlässe haben Ihr Projekt ausgelöst?
Gerade kleinere Feuerwehren, aber auch andere BOS sind praktisch komplett ungeschützt, wenn es um unsichtbare Gefahren wie Radioaktivität oder giftige Gase geht. Alle Einheiten mit der heute verfügbaren Messtechnik auszustatten würde pro Einheit mehrere tausend Euro kosten. Ein Warngerät analog zu den bereits verbreiteten CO-Warnern, das allerdings zusätzlich vor Radioaktivität und einer ganzen Palette an Gasen warnt, wäre für viele Einheiten wünschenswert.
Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?
Das Projekt beschäftigt sich hauptsächlich mit der Erhöhung des Schutzniveaus für Einsatzkräfte. Angesichts des in allen Bereichen immer wichtiger werdenden Arbeitsschutzes soll das Projekt - vor allem im ehrenamtlichen Bereich, aber auch für hauptberuflich tätige Kräfte - einen Beitrag zu mehr Sicherheit im Einsatz leisten.
Welche Schritte haben Sie bisher umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen? Welche Zielgruppen sprechen Sie an und wie erreichen Sie diese?
Es wurde ein BMBF-Projekt duchgeführt, das erfolgreich beendet werden konnte. Der Demonstrator, der im Projekt entwickelt werden sollte, ist fertiggestellt und wurde auf der Messe Interschutz der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist ein Industriepartner gefunden, der den Demonstrator mit den ursprünglichen Projektpartnern über einen Prototypen hin zur Marktreife entwickeln möchte. Dieser Partner könnte später auch den Vertrieb des fertigen Produktes übernehmen.