Kids im Dienst

DRK-Kreisverband Neuss e.V. / Wasserwacht

Organisation:
DRK
Kategorie:
Nachwuchsarbeit
Anschrift:
41466 Neuss

Über das Projekt

Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Projekt in einer kurzen Zusammenfassung.

Wir haben in der Wasserwacht kein „klassisches“ Nachwuchsproblem, da wir über unsere Schwimmkurse schon früh Kontakt zu Jugendlichen haben und regelmäßig einige davon auch für ein Ehrenamt bei uns begeistern können. Problematisch ist jedoch, dass öfters gut ausgebildete Helfer:innen für mehrere Jahre wegbrechen, weil die Familienplanung anfängt.
Dort setzt unser Projekt an, das Ehrenamt auch für junge Familien attraktiv zu halten. Es war bisher bei uns immer in Ordnung, wenn Helfer:innen mal ihr Kind zu einem Dienst mitgebracht haben, vorausgesetzt, sie haben sich dann aus dem aktiven Einsatzgeschehen herausgehalten, um der Aufsichtspflicht nachzukommen. Wir wollen diese Möglichkeit für alle schaffen, indem wir ein Angebot für Kinder bieten, welches diese während einem Wachdienst mit Spiel und Spaß beschäftigt. Das geht bei uns besonders gut, weil wir Wachdienste meistens draußen auf der Rheinwiese oder unserem See haben, wo es sicher ist und genug Platz gibt. Wenn z.B. drei Mütter/Väter ihre Kinder mitbringen, kann eine/r von denen auf die Kinder aufpassen, während wir zwei Einsatzkräfte gewonnen haben. So bleibt die Gemeinschaft erhalten, weil weniger Helfer:innen für mehrere Jahre ausfallen und stattdessen über die Kinder an die Wasserwacht gebunden bleiben. Gleichzeitig können wir die Kinder schon sehr früh abholen und für die Wasserwacht begeistern. Wir haben mittlerweile bis zu drei Generationen einer Familie in der Wasserwacht, und die mittlerweile erwachsenen Kinder von langjährigen Helfern sind zurzeit unsere aktivsten Mitglieder.
Für die Umsetzung benötigen wir u.a. noch Kinderschwimmwesten, Kinder-Neoprenanzüge, Kinder-T-Shirts mit Logo, Sonnenhüte, Junior-Rettungsmittel & Outdoor-Spielzeug. Zusätzlich können wir unsere Schwimmzeiten so planen, dass Erwachsene ihren Rettungsschwimmschein auffrischen können, während die Kinder gleichzeitig ihren Juniorretter oder das Schnorcheltauchabzeichen machen.

Welche Situationen oder Anlässe haben Ihr Projekt ausgelöst?

Junge Väter und Mütter, die lange Zeit bei uns aktiv waren, ziehen sich, sobald sie Kinder bekommen, viel bis ganz aus der Wasserwacht zurück. Dadurch fallen uns für mehrere Jahre immer wieder erfahrene und gut ausgebildete Einsatzkräfte weg. An den Sommerwochenenden besetzen wir in wechselnden Gruppen samstags und sonntags einen Wachposten am Rhein. Eltern nehmen daran fast nie teil, weil sie den Partner/die Partnerin und die Kinder nicht das komplette Wochenende allein lassen wollen. Vorletztes Jahr haben wir für ein Wochenende bewusst alle ehemalig aktiven Helfer:innen mit Kindern, die sich aus dem Dienst zurückgezogen hatten, als Gruppe für den Rheindienst eingeplant. Nach anfänglichen Beschwerden – „das sei zu viel und nicht machbar“ – haben tatsächlich alle gemeinsam den Dienst angetreten. Daraus wurde ein Wochenende mit Partnern und Kindern, welches allen Beteiligten so gut gefallen hat, dass es seit dem mehrfach wiederholt wurde.

Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?

- Unterstützung der bestehenden Mitglieder bei der Vereinigung von Familie und Ehrenamt
- Gewinnung neuer Mitglieder durch das Angebot, Familie und Ehrenamt verbinden zu können
- Kinder frühzeitig für die Tätigkeiten der Wasserwacht begeistern
- Kinder spielerisch an die Wasserrettung heranführen, z.B. durch die Juniorretter-Ausbildung
- Anpassung der Ausbildungszeiten hin zu flexiblen Modulen für Eltern mit Kindern

Welche Schritte haben Sie bisher umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen? Welche Zielgruppen sprechen Sie an und wie erreichen Sie diese?

In erster Linie sprechen wir mit unserem Projekt unsere eigenen Ehrenamtler:innen an. Diesen haben wir das Konzept bereits erklärt und gemeinsam an den Rahmenbedingungen gefeilt, die dieses möglich machen. Aus diesen Gesprächen mit der Zielgruppe entstand auch die Idee, nicht nur Dienste, sondern auch die Aus- und Fortbildungen so anzubieten, dass Kinder mitgenommen und beteiligt werden können.
Des Weiteren wollen wir mit unserem Projekt Eltern ansprechen, die bisher noch kein Ehrenamt bei uns ausüben. Dazu wollen wir eine Ankündigung auf unserer Website veröffentlichen, das Projekt über Facebook-Anzeigen gezielt an die richtigen Personengruppen bringen und ggf. in unseren eigenen DRK-Einrichtungen, wie z.B. auf Elternabenden in unseren Kitas, an Eltern mit Kindern vermitteln.

 

Zurück zur Liste
Drucken