Ehre dem Ehrenamt

Jugend trifft auf Blaulicht

Organisation:
DRK, FFW, MHD, THW, sonstige
Kategorie:
Innovative Konzepte
Anschrift:
53332 Bornheim

Über das Projekt

Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Projekt in einer kurzen Zusammenfassung.

Das Aktionsbündnis Jugend trifft auf Blaulicht (JtaB) wurde vor mehreren Jahren durch den Stadtjugendring Bornheim initiiert und ist seitdem aktiv im Bereich Ehrenamt tätig. Mitglieder sind die Bornheimer Jugendgruppen des MHDs, des DRKs, des THWs und der FFW. Um gemeinsam neue Mitglieder zu finden, stand neben Auftritten auf Dorfveranstaltungen auch eine Blaulicht AG an der Europaschule Bornheim auf dem Plan. Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage ist es dem JtaB nicht mehr möglich neue Kinder/Jugendliche über Schulveranstaltungen o. Ä. zu erreichen, weshalb der Schwerpunkt auf die bereits ehrenamtlich Tätigen in den Organisationen gelegt wurde. Unter dem Titel "Ehre dem Ehrenamt" führte JtaB einen Live-Stream mit dem Schirmherrn Herbert Reul, dem THW-Präsidenten, der DRK-Präsidentin, dem Malteser-Präsidenten und dem Vorsitzenden VdF NRW durch. Mit diesem Format sollten die Ehrenamtlichen hervorgehoben und ihre Arbeit gewürdigt werden. Es sollte ihnen aber auch die Möglichkeit geben, ihr Empfinden zu der ihnen entgegengebrachten Wertschätzung aus der Gesellschaft zu äußern und ihre Wünsche an die Präsidenten/Vorsitzenden, aber auch an den NRW-Innenminister zu richten. Dazu stand im Vorhinein eine Umfrage zur Verfügung, die anonym ausgewertet wurde und Grundlage des Live-Streams darstellte. Außerdem bestand die Möglichkeit seine Fragen per Mail einzureichen oder während des Livestreams im Chat zu stellen. An der Umfrage nahmen rund 200 Personen teil und der Livestream wurde über 500 Mal angesehen. Rund 78% der Befragten fühlten ihre Arbeit seitens der Gesellschaft zu wenig Wert geschätzt, was unsere Notwendigkeit für ein solches Format bestärkte. Für die Zukunft wünschen sich die Befragten mehr Diversität in den Blaulichtorganisationen und ein besserer Spiegel der Gesellschaft zu sein. Diese Empfindungen wurden an die Verantwortlichen der Organisationen weitergegeben und sie zeigten auch bereits Lösungsansätze auf, wie sie versuchen diese Probleme zu meistern.

Welche Situationen oder Anlässe haben Ihr Projekt ausgelöst?

Auf den vielen Dorfveranstaltungen sind wir mit Menschen ins Gespräch gekommen, die noch nichts über die Bevölkerungsschutzorganisationen wussten. Häufige Fragen waren z.B. "Wenn es brennt, kommt dann aber die 'richtige' Feuerwehr, oder?" und "Wenn ihr nicht mehr weiterwisst, kommen dann die richtigen 'Helfer', die euch dann unterstützen?". Da ist uns aufgefallen, dass wir auch mehr über die Aufgaben und Verantwortung der ehrenamtlichen Retter in den Hilfsorganisationen aufklären müssen. Zum anderen ist uns aufgefallen, dass in den doch unterschiedlichen Hilfsorganisationen viele gleiche "Probleme" herrschen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, in der schwierigen Situation auch für die Ehrenamtlichen da zu sein und eine Online-Veranstaltung durchzuführen, mit der wir Sie nochmal in den Vordergrund rücken können und ihnen das Gefühl geben, gehört zu werden und dass ihre Probleme ernst genommen werden.

Welche Ziele verfolgt Ihr Projekt?

Unser Ziel ist es dem Ehrenamtlichen eine Stimme zu geben und seine Probleme/Wünsche laut auszusprechen und an die Verantwortlichen weiterzugeben und ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist. Natürlich möchten wir nicht nur Probleme aufzeigen, sondern auch den Präsidenten/Vorsitzenden die Möglichkeit geben, ihre Projekte vorzustellen und zu zeigen, dass an den Problemen auch schon gearbeitet wird. Außerdem wollten wir in der Gesellschaft ein Zeichen setzen, dass dem Ehrenamt mehr Bedeutung entgegengebracht wird. Dabei wollten wir mit dem Titel "Ehre dem Ehrenamt" nicht nur auf Blaulichtorganisationen aufmerksam machen. In einem Zeitungsartikel des General-Anzeigers Bonn zu dieser Veranstaltung wurde dazu deshalb nicht nur ein Mitglied einer Hilfsorganisation, sondern auch die stellvertretende Vorsitzende der Tafel Meckenheim-Rheinbach und ein Mann, der schwer kranke Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet, interviewt.

Welche Schritte haben Sie bisher umgesetzt, um diese Ziele zu erreichen? Welche Zielgruppen sprechen Sie an und wie erreichen Sie diese?

Wir haben den Live-Stream und die Umfrage bereits durchgeführt und einige Zeitungen angesprochen im Vorhinein darüber zu informieren und im Nachhinein zu berichten, um mit ihrer Reichweite das ehrenamtliche Engagement zu verbreiten. Die Zielgruppe dieser Veranstaltung waren zum einen die Ehrenamtlichen der Blaulichtorganisationen aber auch die breite Gesellschaft. Denn das Thema Diversität in den Hilfsorganisationen kann nur schwer mit den bereits Ehrenamtlichen gelöst werden. Man muss mit der Gesellschaft ins Gespräch kommen, um diese über verschiedene ehrenamtliche Tätigkeiten zu informieren und ermutigen auch zu helfen. Das ins Gespräch kommen ist in der momentanen pandemischen Lage nicht in Präsenz möglich, da nur, wenn das Infektionsgeschehen in den Organisationen klein gehalten wird, die Einsatzfähigkeit erhalten bleiben kann. Deshalb haben wir uns für ein Online-Format entschieden, welches öffentlich für jedermann gestreamt wird.

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