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Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Kurhessen
Über das Projekt
Ziel des Projekts ist die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung durch ehrenamtliche Tätigkeit bei der JUH und Bekämpfung des Nachwuchsmangels im Bevölkerungsschutz, in der Pflege und im Rettungsdienst.
Integration meint das Anbieten einer sozio-kulturellen Orientierung, d.h. Kontakte zu Deutschen knüpfen, Deutschkenntnisse verbessern und praktisches Erleben der hiesigen Werte wie Toleranz, Gleichberechtigung und Zuverlässigkeit.
Integration bedeutet aber auch berufliche Orientierung, d.h. Geflüchtete können sich in den Bereichen Bevölkerungsschutz, Medizin, Sozialbetreuung, Pflege, Ernährung und Technik ausprobieren und niedrigschwellige Qualifikationen durch die Expertise der JUH erlangen.
Schließlich möchte sich die JUH als offene und lernende Organisation von den Ehrenamtlichen mit Fluchterfahrung prägen lassen und dadurch ihre kulturelle Wahrnehmung weiterentwickeln und besser auf eine veränderte, d.h. vielfältigere, Demographie eingehen.
Zielgruppe des Projekts sind Jugendliche und Erwachsene mit Fluchterfahrung aus der Stadt und dem Landkreis Kassel, die noch nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind. Die JUH ist als Dienstleister des Regierungspräsidiums in der Kasseler Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete tätig, ein unmittelbarer Kontakt zur Zielgruppe ist dadurch seit 2015 gegeben. Darüber hinaus bietet die JUH im Auftrag des BAMF 4 Erstorientierungskurse an, und zwar für Geflüchtete, die keinen Anspruch auf einen Integrationskurs haben, auch hier wird die Zielgruppe direkt erreicht. Außerdem wurde ein Kooperationsnetzwerk aufgebaut, so steht die JUH in Kontakt mit Migrantenselbstorganisationen, Begegnungscafés, Bildungsträgern wie dem Mittelhessischen Bildungsverband e.V. und weiteren Kooperationspartnern in der Stadt Kassel , so dass auch hier Interessenten für das Projekt gewonnen werden.
- Zunächst wurde die Bundesgeschäftsstelle von dem Projekt überzeugt und dadurch die Finanzierung als ein „Leuchtturmprojekt“ der JUH erreicht. Dies ermöglichte die Schaffung der Stelle eines Ehrenamtskoordinators.
- Ein Imbisswagen wurde erworben und hergerichtet und unter dem Motto „Culture-licious ein kulinarisches Integrationsprojekt“ an zahlreichen Festen teilgenommen und Essen nach Rezepten aus den Ländern der Geflüchteten aus der Erstaufnahme gekocht und gegen Spende ausgegeben. Für das Kochprojekt mit Imbisswagen haben 10 Teilnehmer mit Dolmetscher an Hygiene-Schulungen beim Gesundheitsamt teilgenommen. Darüber hinaus bieten das Einkaufen und gemeinsame Kochen die Gelegenheit, sich in Deutschland im Umgang mit Lebensmitteln zu orientieren und erste Kontakte zu knüpfen.
- Bisher konnten 11 Geflüchtete an Sanitätshelfer-Kursen teilnehmen, 6 haben diesen abgeschlossen.
- 5 Geflüchteten wurde die Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs ermöglicht.
- 4 Menschen mit Fluchterfahrung wurden langfristig in die Ehrenamtsarbeit der JUH integriert (Kindergarten in der Erstaufnahme, Sanitätsdienst)
- 1 Ehrenamtlicher mit Fluchthintergrund wurde bei der Wohnungssuche unterstützt und in eine Maßnahme des Hessischen Bildungswerkes vermittelt zwecks Übergang in eine Ausbildung.
- 1 Ehrenamtliche wurde bei der Praktikumssuche im medizinischen Bereich unterstützt.
- 1 Geflüchteter konnte als ehrenamtlicher Helfer und Beifahrer im Krankentransport gewonnen werden
Außerdem wurden die verschiedenen Ehrenamtsbereiche innerhalb der JUH Kassel besser vernetzt, so dass ein allgemeines Ehrenamtsangebot nach außen dargestellt werden kann.